haruki murakami und ich

Thursday, April 06, 2006

Vom Suchen und Finden Japans

Wie suche ich etwas, von dem ich nicht einmal genau weiß, was es ist? Und vor allem, wo sollte ich diese Suche beginnen?
JAPAN: Nicht mehr - nicht weniger als diese fünf Buchstaben.

Mache ich es, wie die großen und kleineren Literaten und Denker und beginne die Suche in meinem eigenen Leben:

Freud hätte bestimmt eine frühkindheitliche Erinnerung an Japan gehabt. Alexa Henning von Lange hätte bestimmt ein prägendes Japanerlebnis während ihrer Konfirmandenzeit gehabt.

Und ich? Bin weder ein großer Denker, noch ging es während meiner Konfirmandenzeit um Japan.
Aber es ging um Fisch: Um Jonas im Bauch des Walfisches zum Beispiel.

Fisch – soviel weiß ich – mögen die Japaner auch. Aber anders als wir Westeuropäer essen die Japaner ihren Fisch roh. Sie packen ihn in Seetang und nennen das ganze dann Sushi.

Wikipedia schreibt, dass Feuer ein wichtiger Schritt in der Entstehung menschlicher Kulturen und Zivilisationen sei, und dass der Frühmensch das Feuer bereits vor etwa 790.000 Jahren kontrolliert genutzt habe.

Und die Japaner - wissen nichts von der kontrollierten Nutzung des Feuers; haben etwa keine Kultur? Oder doch? Eine andere wohl; da bin mir sicher. Sushi-Kultur vielleicht.

Hatte ich erwähnt, dass ich Fisch nicht ausstehen kann? Aber damit bin ich wohl alleine. Die Sushi-Kultur hat mittlerweile auch bei uns Einzug gehalten. Und Sushi essen ist hip! Anscheinend haben die lachsfarbene Polohemden- und weiße Slippers-Träger unserer Kommunikationsgesellschaft ein erneutes Bedürfnis danach, an einem Fließband zu sitzen.

Japan ist wohl sprichwörtlich in aller Munde. Aber ich für meinen Teil komme mit Fisch nicht weiter...

Mit Geflügel vielleicht. Genauer gesagt mit einem Cyber-Küken namens Tamagotchi.

Vor etwa zehn Jahren war ich stolze Tamagotchi-Mama. Und auch wenn ich damals nicht realisierte, dass all diesen Küken die gleichen Algorithmen zu Grunde liegen - die Suggestion, dass es ein einzigartiges Lebewesen sei, welches nur mich als Kükenmama akzeptierte, funktionierte wunderbar.

Ganze 15 Tage lang - dann war es tot. Bin ich nicht nachts um drei aufgestanden, um die Tasten A, B oder C zu drücken? Habe ich nicht alles für das nicht stubenreine Balg getan? Reanimationsversuche zwecklos.

Ich musste mich von meiner Vorstellung des ewigen Kükenlebens verabschieden. Wer weiß, ob ich jemals wieder solche Muttergefühle empfinden kann? Und wenn nicht? Darf ich dann Japan die Schuld daran geben?

Vielleicht muss ich nur genauer suchen um Japan zu finden. Ein Japan welches keine kindheitlichen Traumata auslöste.
Vielleicht auch doch nicht in meinem Leben...

1 Comments:

At 5:16 PM PST, Anonymous Anonymous said...

Bush is forever saying that democracies do not invade other countries and start wars. Well, he did just that. He invaded Iraq, started a war, and killed people. What do you think? Is killing thousands of innocent civilians okay when you are doing a little government makeover?
What happened to us, people? When did we become such lemmings?
The more people that the government puts in jails, the safer we are told to think we are. The real terrorists are wherever they are, but they aren't living in a country with bars on the windows. We are.

 

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