Den Sandsturm abwenden
„Japan kann man nicht übersetzen!“ und immer wieder: „Japan kann man nicht übersetzen!“ und darum muss es etwas ganz besonderes sein. Exotisch, unverständlich, ein Phantasma ohne genau umrissenen Kanten und dem Unsrigen prävalent.
Aber nein, das Unsrige besitzt doch eben diese Attribute.
Murakami geht in „Kafka am Strand“ sehr behutsam mit dem um, was die Ursprünge unserer Kultur anbelangt, hinterlässt aber ein befremdendes, fast unbehagliches Gefühl...
Die japanische Sicht der Dinge auf unsere Kultur. Konnte Murakami denn die Kanten dieses Phantasmas nicht genau umreißen?
Vielleicht habe ich es nicht verstanden.
Ödipus? Wie könnte man nach dem Erhalt der Prophezeiung davon ausgehen, dass Ödipus in der Lage wäre sein Schicksal zu wenden. Die Protagonisten griechischer Tragödien sind an ihr Schicksal gebunden.
Und die Protagonisten japanischer Tragödien? Eine desperate Ansicht über das Leben, die Kafka Tamura da hat:
„HIN UND WIEDER HAT DAS SCHICKSAL ÄHNLICHKEIT MIT EINEM SANDSTURM; DER UNABLÄSSIG DIE RICHTUNG WECHSELT. SOBALD DU DEINE LAUFRICHTUNG ÄNDERST, UM IHM AUSZUWEICHEN, ÄNDERT AUCH DER STURM SEINE RICHTUNG, UM DIR ZU FOLGEN. [...] EIGENTLICH BIST DER SANDSTURM DU SELBST. ETWAS IN DIR. ALSO BLEIBT DIR NICHTS ANDERES ÜBRIG, ALS DICH DAMIT ABZUFINDEN UND, SO GUT ES GEHT EINEN FUSS VOR DEN ANDEREN ZU SETZEN.“ [Kafka Tamura in Haruki Murakami. Kafka am Strand. S.9-10]
Doch trotz einer solchen Weltsicht, trotz der schicksalhaften Prophezeiung, die Kafka Tamura erhält. Man will es nicht einfach akzeptieren.
„ALS MEIN FÜNFZEHNTER GEBURTSTAG GEKOMMEN WAR, GING ICH VON ZU HAUSE FORT, UM IN EINER FREMDEN STADT IN EINEM WINKEL EINER KLEINEN BIBLIOTHEK ZU LEBEN“ [Kafka Tamura in Haruki Murakami. Kafka am Strand. S.11]
Klingt selbstbestimmt. Kafka Tamura ist ein Individualist.
Aber die Prophezeiung erfüllt sich. Man könnte es jedenfalls so verstehen.
Vielleicht kann man das Unsrige doch übersetzen. Vielleicht will ich es nicht verstehen, weil das Leben keinen Sinn macht, wenn das Schicksal darüber entscheidet.
Aber nein, das Unsrige besitzt doch eben diese Attribute.
Murakami geht in „Kafka am Strand“ sehr behutsam mit dem um, was die Ursprünge unserer Kultur anbelangt, hinterlässt aber ein befremdendes, fast unbehagliches Gefühl...
Die japanische Sicht der Dinge auf unsere Kultur. Konnte Murakami denn die Kanten dieses Phantasmas nicht genau umreißen?
Vielleicht habe ich es nicht verstanden.
Ödipus? Wie könnte man nach dem Erhalt der Prophezeiung davon ausgehen, dass Ödipus in der Lage wäre sein Schicksal zu wenden. Die Protagonisten griechischer Tragödien sind an ihr Schicksal gebunden.
Und die Protagonisten japanischer Tragödien? Eine desperate Ansicht über das Leben, die Kafka Tamura da hat:
„HIN UND WIEDER HAT DAS SCHICKSAL ÄHNLICHKEIT MIT EINEM SANDSTURM; DER UNABLÄSSIG DIE RICHTUNG WECHSELT. SOBALD DU DEINE LAUFRICHTUNG ÄNDERST, UM IHM AUSZUWEICHEN, ÄNDERT AUCH DER STURM SEINE RICHTUNG, UM DIR ZU FOLGEN. [...] EIGENTLICH BIST DER SANDSTURM DU SELBST. ETWAS IN DIR. ALSO BLEIBT DIR NICHTS ANDERES ÜBRIG, ALS DICH DAMIT ABZUFINDEN UND, SO GUT ES GEHT EINEN FUSS VOR DEN ANDEREN ZU SETZEN.“ [Kafka Tamura in Haruki Murakami. Kafka am Strand. S.9-10]
Doch trotz einer solchen Weltsicht, trotz der schicksalhaften Prophezeiung, die Kafka Tamura erhält. Man will es nicht einfach akzeptieren.
„ALS MEIN FÜNFZEHNTER GEBURTSTAG GEKOMMEN WAR, GING ICH VON ZU HAUSE FORT, UM IN EINER FREMDEN STADT IN EINEM WINKEL EINER KLEINEN BIBLIOTHEK ZU LEBEN“ [Kafka Tamura in Haruki Murakami. Kafka am Strand. S.11]
Klingt selbstbestimmt. Kafka Tamura ist ein Individualist.
Aber die Prophezeiung erfüllt sich. Man könnte es jedenfalls so verstehen.
Vielleicht kann man das Unsrige doch übersetzen. Vielleicht will ich es nicht verstehen, weil das Leben keinen Sinn macht, wenn das Schicksal darüber entscheidet.
"Aber den Sinn des Lebens verstehe ich immer noch nicht." [Kafka Tamura in Haruki Murakami. Kafka am Strand. S.637] Und selbst wenn Du ihn verstündest, was würde das ändern?

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